Retten will gelernt sein – 29./30.03.2014

Retten will gelernt sein. „Um im Ernstfall eine reibungslose Erstversorgung von Verletzten zu leisten und kompetent Leben retten zu können, sind die zweimal im Jahr stattfindende Fortbildungen ein vorgeschriebenes Muss“, sagte Joachim Abel, der die zweittätige Weiterbildung am vergangenen Wochenende leitete.

Retten will gelernt sein. „Um im Ernstfall eine reibungslose Erstversorgung von Verletzten zu leisten und kompetent Leben retten zu können, sind die zweimal im Jahr stattfindende Fortbildungen ein vorgeschriebenes Muss“, sagte Joachim Abel, der die zweittätige Weiterbildung am vergangenen Wochenende leitete.

.„Es ist wichtig, dass wir auf dem neuesten Stand sind, denn es ändert sich ständig etwas“, bestätigte dann auch DRK-Arzt Jochen Reiffert, der die Sanitäter und Rettungshelfer aus Meinerzhagen, Kierspe, Herscheid, Plettenberg, Schalksmühle und Werdohl mit neuestem Wissen versorgte.

Bei dem im DRK-Heim Meinerzhagen stattfindenden Seminar ging es dieses Mal schwerpunktmäßig um die Traumaversorgung verletzter Personen. Optimal läuft diese nach einem festgelegten Algorithmus ab. ABCDE-Schema heißt der in Fachkreisen. „Ist ein Unfall geschehen, so entscheiden schon die ersten Sekunden nach dem Absetzen eines Notrufes“, so Jochen Reiffert. „Die Rettungskräfte sollten dann nach dem Traumaalgorithmus arbeiten.“ Und damit dieser automatisiert abgerufen werden könne, sei es wichtig, diesen so oft es ginge zu wiederholen und zu üben. Der Buchstabe  A des Schemas steht zum Beispiel für Airway. Und das wiederum bedeutet, die Atemwege frei zu zuhalten. „Dazu ist es wichtig, die Halswirbelsäule zu stabilisieren. Das richtige Anlegen eines Stiftnec (allgemein bekannt als Halskrause) ist sehr wichtig“, betonte der Arzt immer wieder, der Punkt für Punkt das ABCDE-Schema erklärte. „Nicht  vergessen, dass immer erst ein Punkt des Algorithmus abgearbeitet werden muss, bevor es zum nächsten geht“, sagte er.  „Die Algorithmen müssen immer zur Situation passen. Diese zu erkennen ist wichtig.“ 

Das Zeitfenster vom ersten Notruf bis zur Verbringen des Verletzten ins Krankenhaus ist relativ klein; umfasst in der Regel eine Stunde. In der müsse alles klappen. Deshalb wurden in einer praktischen Übung alle notwendigen Ereignisse in der Traumaversorgung durchgespielt, um Routine in die Abläufe zu bringen. Jochen Reiffert beantwortete viele Fragen; gab wichtige Tipps weiter: „Vergesst die Wärmeversorgung nicht. Das ist eine der wichtigsten Sachen.“  Rechtsgrundlagen im Rettungsdienst und eine Unterweisung bei den Sonder- und Wegerechten, über die Udo Maahs informierte, sowie die Geräteeinweisung laut dem Medizinproduktgesetz (MPG) durch Markus Scheman waren weitere Teile der Fortbildung, weil das Retten von Leben eben gelernt sein will.