42 Menschen lassen sich als potenzielle Spender typisieren

Bei der Suche nach freiwilligen Knochenmark- und Blutstammzellenspendern erhielt die Westdeutsche Spender-Zentrale (WSZE) jetzt Unterstützung vom Lions-Club Meinerzhagen-Kierspe, der die Kosten für die erforderlichen Laboruntersuchungen übernahm, die im Zuge einer sogenannten Typisierung anfallen. Im Rahmen der DRK-Blutspendeaktion im Schulzentrum Rothenstein ließen sich 42 Spender neu typisieren.

Jährlich erkranken allein in Deutschland etwa 11 000 Menschen an Leukämie oder anderen Krankheiten des Immun- und blutbildenden Systems. Für viele von ihnen ist die Übertragung von gesunden Blutstammzellen die einzige Chance, die Krankheit zu besiegen. Für den Erfolg einer Stammzellentransplantation müssen die HLA-Gewebemerkmale (HLA = Humane Leukozyten Antigene) von Spender und Empfänger übereinstimmen, die für die Gewebeverträglichkeit oder Abstoßungsreaktionen verantwortlich sind. Da es Millionen verschiedene Kombinationen gibt, ist eine riesige Anzahl von registrierten potenziellen Spendern nötig, um möglichst vielen Patienten die Chance auf eine Transplantation zu geben.

Spenden können alle gesunden Personen von 18 bis 61 Jahren. Allerdings ist die oberste Altersgrenze zur Registrierung als möglicher Spender bei der WSZE auf 50 Jahre festgelegt. Die Kosten für die Untersuchung der notwendigen Blutprobe (etwa 6 Milliliter) in Höhe von rund 50 Euro wird weder von Bund und Ländern, noch von den Krankenkassen übernommen. Sie müssen aus Spendengeldern, wie sie etwa am Dienstag vom Lions-Club zur Verfügung gestellt wurden, finanziert werden.

Die gesammelten Daten werden anonymisiert mit einer Spendernummer an das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland (ZKRD) nach Ulm weitergeleitet, wo Suchanfragen von Patienten aus Deutschland und dem Ausland einlaufen. Kommt ein Spender aus der Datei in Frage, kann die WSZE anhand der Spendennummer den Spender identifizieren und so die noch erforderlichen Tests veranlassen.

Die Stammzellenentnahme erfolgt entweder aus dem peripheren Blut, also dem Venenblut des Spenders oder durch Knochenmarkentnahme durch Punktion des Beckenkamms. In diesem Zusammenhang weist die WSZE-Mitarbeiterin besonders darauf hin, das Knochenmark nicht mit dem Rückenmark zu verwechseln ist (was häufig geschieht und zu Missverständnissen führe). Knochenmark ist ein blutbildendes Gewebe, das in bestimmten Knochen – vor allem im Beckenknochen – vorkommt. Rückenmark liegt in der Wirbelsäule und ist Teil des Nervensystems, das nicht transplantiert werden kann.

Insgesamt spendeten am Dienstag 230 Personen ihren Lebenssaft, darunter 20 Erstspender, aber auch viele Mehrfachspender wie etwa Sieglinde Funke (120. Spende), Patrick Lauwers (75. Spende), Elena Klein, Frank Weiße (25. Spende), Wilfried Schmidt, Fawsija Marks, Stefan Lippert, Nicole Selting, Heinrich Bast, Dominik Mühle, Stefan Rhode, Thomas Lamb, Adelina Horst, Cagla Aygün (10. Spende).

Der nächste Blutspendetermin ist am Montag, 13. März, 16 bis 20 Uhr im Gemeindezentrum Valbert.